KIRBY STAR ALLIES
NINTENDOS KNUDDELATTACKE
Der pinke Kirby begleitet Nintendo-Spielerinnen seit 26 Jahren. Trotzdem fristet der arme Kerl stets ein Schattendasein neben dem weitaus berühmteren Klempner Mario. Die Gründe sind dafür sind zahlreich:
- Nintendo veröffentlicht neue Konsolen stets mit einem der beiden Zugpferde Mario oder Zelda. Kirby muss jeweils ein paar Monate warten, bis er ebenfalls ein eigenes Spiel bekommt.
- Anders als Link aus den Zelda-Spielen oder eben Mario, ist Kirby nicht humanoid. Er ist ein pinker Ball mit Augen, was es für Kinder weit schwieriger macht, sich mit der Spielfigur zu identifizieren.
- Kirby und seine Spielumgebungen sind zwar unglaublich niedlich, doch bekommt er immer wieder Konkurrenz von Marios süssem Dino-Freund Yoshi, der halt bei Kindern ungleich bekannter und beliebter ist. Und wenn man als Kind die Qual der Wahl hat, zwischen einem Yoshi- und einem Kirby-Spiel, fällt die Entscheidung meist zugunsten der bekannteren Figur.
- Kirby kann die Eigenschaften seiner Gegner übernehmen, indem er sie aufsaugt. Eine höchst innovative Spielidee- hätte sie Nintendo nicht selbst kanibalisiert, indem Mario immer mehr ähnliche Fähigkeiten verliehen worden wären. Gerade im neusten Spiel, Mario Odyssey, wurde dies mit der Fähigkeit von Marios Mütze, sich in Gegner zu verwandeln, perfektioniert.
Das Spiel
Diese Punkte zeigen sich auch beim neusten Titel für die Nintendo Switch: KIRBY STAR ALLIES. Die einzelnen Spielelemente sind allerdings toll umgesetzt. In unglaublich niedlichen, fantasievollen Welten bewegt sich Kirby durch seitlich scrollende Levels und absorbiert die Fähigkeiten seiner Gegner. Die Grafiken sind dabei so zuckersüss, dass man wohl jederzeit einen Screenshot machen könnte, der ausgedruckt in jedes Kinderzimmer passen würde.
Die Story ist schnell erzählt: Böse (aber ebenfalls knuddelige) Ausserirdische verzaubern mit einem violetten Herzen die Bewohner von Kirby’s Welt. Nun liegt es an Kirby, seine Freunde aus dem Bann des fiesen Zaubers zu befreien und die Fieslinge zu vertreiben.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Zusammenarbeit gelegt. Oft trifft man auf Stellen, bei denen man nur mit Hilfe von Freunden weiterkommt. So müssen sich die Gefährten bespielsweise an Ketten hängen, um Zugänge zu öffnen. Freunde können auch ihre Spezialfähigkeiten weitergeben und ihnen so weitaus stärkere Angriffe ermöglichen. Ebenfalls können sich die bis zu vier (durch Menschen oder Computer gesteuerten) Figuren auch zusammen verbinden und so Brücken schlagen oder zu riesigen Kugeln werden, welche grosse Hindernisse überrollen.
Die Zielgruppe
KIRBY STAR ALLIES kann sich in Sachen Umfang nicht mit Epen wie Zelda oder auch Super Mario Odyssey messen, das macht aber gar nix, denn der Umfang wurde klar an die eigentliche Zielgruppe angepasst: Kinder ab sieben Jahren.
Ich liess also das Spiel auch noch durch zwei passende Tester beurteilen: Kinder. Das Fazit war schnell klar: KIRBY STAR ALLIES ist das perfekte Spiel für Nachwuchs-Gamer. Die kunterbunte Optik, kombiniert mit einer gesunden Portion Chaos überzeugte die Kleinen rundum. Ein Ende der Spielsessions war jeweils mit langen Diskussionen verbunden.
Das Fazit
KIRBY STAR ALLIES macht grossen Spass. Der im Vergleich zu den Top-Spielen etwas kleinere Umfang ist in Anbetracht der diversen Minispiele problemlos zu verschmerzen. Tolle Grafik, gute Musik und ein äusserst gelungener Mehrspieler-Modus- für Kinder gibt es derzeit kein besseres Spiel für die Nintendo Switch.