FAR CRY 5
GÖTTERDÄMMERUNG Teil 1
Mit FAR CRY 5 und GOD OF WAR gibt’s im Moment gleich zwei Top-Spiele, die sich direkt oder indirekt mit göttlichen Inhalten auseinandersetzen. Gemeinsam haben sie eines: Friedlich endet die Geschichte nie …
Im ersten Teil: Ubisofts Ego-Shooter FAR CRY 5
Im (fiktiven) amerikanischen Bezirk Hope County in Montana hat sich eine fanatische Sekte eingenistet. Deren charismatischer Anführer Joseph Seed nennt sich «The Father» und kontrolliert die Gegend mit Unterstützung seiner Geschwister Jacob, John und Faith. Obwohl er sich als von Gott auserwählt sieht, ist er nicht besonders zimperlich in der Anleitung seiner Schäfchen und so stehen bald staatliche Organisationen auf der Matte seiner Kirche und wollen den Vater verhaften. Dies wiederum will die Gefolgschaft verhindern und schon bald wird die malerische Gegend von einem veritablen Bürgerkrieg erschüttert …
Die Far Cry Spiele funktionieren seit über zehn Jahren nach einem ähnlichen Muster: Ein Einzelkämpfer stellt sich in einer riesigen Aussenwelt einer mächtigen Organisation, die jeweils von einem äusserst charismatischen Oberbösewicht angeführt wird. Von Inselwelten (Far Cry 1 und 3) über den afrikanischen Kontinent (Far Cry 2) bis hin zum Himalaya (Far Cry 4) führte die Reise. Nun also tobt der virtuelle Krieg in den USA – in Anbetracht der reellen politischen Situation des Landes wohl kein Zufall.
Augenscheinlich wollte sich das Studio jedoch nicht die Finger am brisanten Thema verbrennen und so treten politische Kommentare eher in den Hintergrund. Erst das Ende birgt einigen Sprengstoff – im wahrsten Sinne des Wortes …
Umso mehr trumpft das Spiel auf der technischen Ebene auf: Die Landschaften sind vom Allerfeinsten. Liebliche Wälder, malerische Seen, saftige Weiden – und das alles in einem trotz gigantischer Spielfeldgrösse beeindruckenden Detailgrad. Auch die Spielfiguren sind präzise gezeichnet und entwickeln gerade im Fall von Joseph Seed ein ausserordentlich realistisches Niveau.
Das Gameplay ist abwechslungsreich und gut balanciert. Ob mit diversen Fahrzeugen zu Lande, zu Wasser oder in der Luft oder auch nur zu Fuss: FAR CRY 5 hat alles, was ein Shooter im Jahr 2018 bieten muss. Auch die dem Protagonisten zur Seite stehenden Rebellen duellieren sich clever mit den ebenso mit einer vernünftigen künstlichen Intelligenz ausgestatteten Gegnern. In über 100 Missionen wird geschlichen und geballert, was das Zeug hält – erst nach stundenlangem Dauerspielen stellt sich etwas Monotonie ein.
Abwechslung findet sich bei FAR CRY ARCADE. Das ist der Multiplayer-Level-Editor. Hier darf man nach Lust und Laune eigene Karten (Maps) bauen und Gegner platzieren. Für besondere Unterhaltung sorgt dabei die Möglichkeit, neben menschlichen, auch tierische Feinde zu platzieren. Eine Map mit 200 kampflustigen Truthähnen inmitten bunter Kinderparadies-Bauten gehört dabei noch zu den fantasieloseren Kreationen. Das Ganze leider noch unter einigen Kinderkrankheiten. So ist es beispielsweise nicht ohne weiteres möglich, mit weniger als sechs Freunden ausschliesslich selbst kreierte Maps zu spielen. Hier muss nachgebessert werden.
Selbstverständlich darf man auch die Einzelspielerkampagne mit Freunden im Coop-Modus erleben und so etwas weniger abgefahrene Action erleben. Hier sind gewisse Parallelen zum ebenfalls aus dem Hause Ubisoft stammenden Ghost Recon: Wildlands nicht zu übersehen – da es sich bei ebendiesem um ein gutes Game handelt, ist das auch kein Negativpunkt.
Summa summarum ist FAR CRY 5 ein rundum gelungenes Actionspiel. Die Grafik ist auf höchstem Niveau, die Action anspruchsvoll und im Mehrspielermodus kann man sich unzählige Stunden um die Ohren schlagen. Kaufempfehlung: Ein Muss für Action-Fans.
Plattformen: PS4, XBOX ONE, PC
Altersfreigabe: Ab 18 Jahren
Preis: ca. 59 Franken