Shadow of the Tomb Raider – möge die Apokalypse beginnen …
Der Reboot der Tomb Raider Serie als Game und Kinofilm mit Alicia Vikander war ein voller Erfolg: so schloss auch die junge Spielergeneration Lara Croft ins Herzen. Das nunmehr dritte «neuen» Spiel liess sich Entwicklerstudio Square Enix sagenhafte 135 Millionen Dollar kosten.
Die Geschichte dreht sich um die aus dem letzten Teil bekannten, böse paramilitärische Organisation Trinity und knüpft nahtlos an die bisherige Handlung von Rise of the Tomb Raider an. In Mexico trifft Lara auf den Trinity-Anführer Pedro Dominguez, der ein verlorenes Artefakt sucht. Nachdem sie ihm zuvorgekommen ist und das Artefakt geborgen hat, erfährt sie, dass sie dadurch soeben die Apokalypse gestartet hat.
Lara versucht, das nun drohende Ende der Welt zu verhindern. Im Amazonas finden Lara und ihr Partner Jonah die verlorene Inka-Stadt Paititi und lernen mehr über die Hintergründe der apokalyptischen «Reinigung» und den mysteriösen Trinity-Orden. Viel Zeit bleibt den beiden jedoch nicht, denn der in Gang gesetzte Weltuntergang läuft gnadenlos weiter und zwischen den verschiedenen Fraktionen tobt ein erbitterter Krieg …
In Sachen Grafik waren die Tomb Raider Spiele bereits Mitte der 90er Jahre bahnbrechend. Mit jedem neuen Teil wurde die Messlatte etwas höher gesetzt, die Reihe permanenter Massstab für die Konkurrenz. Heute ist die Luft dünner geworden. Verschiedene Spiele der letzten Monate boten Grafiken, die alles Dagewesene in den Schatten stellten. God of War war beispielsweise so ein Grafikfeuerwerk, wie man es sich vor fünf Jahren niemals hätte vorstellen können. Dennoch kann SHADOW OF THE TOMB RAIDER punkten.
Die Grafik ist unglaublich detailliert und überzeugt vor allem auch mit Atmosphäre. Wenn man im tiefsten Dschungel erlebt, wie ein Regenschauer den ersten Sonnenstrahlen weichen muss, kann man schon mal ins Staunen kommen. Auch die Spielfiguren wurden toll animiert und weisen sehr realistische Gesichtszüge auf.
Was die Story anbelangt, so erlauben sich die Macher leider einige unnötige Logik-Schnitzer. Auch hätte man der Charakterentwicklung von Hauptfigur Lara etwas mehr Aufmerksamkeit schenken dürfen. Glücklicherweise treten diese Mängel in Anbetracht der Präsentation und überzeugenden Spielmechanik in den Hintergrund. Die Kämpfe und Rätsel sind zwar ordentlich anspruchsvoll, trotzdem aber auch von Gelegenheits-Laras zu meistern.
Die Hauptstory ist relativ kurz – in rund 15 bis 20 Stunden ist man durch. Mit den Nebenquests kann man jedoch problemlos nochmals ein Mehrfaches davon verbringen. Das Spiel ist als «single player» Erlebnis angelegt, wer aber lieber mit Gleichgesinnten durch den Amazonas klettert, bekommt mit dem ganz neu erschienenen DLC «Die Schmiede» einen Co-Op Modus. Fans sollten sich (für nochmals CHF 35.00) gleich den Season Pass sichern, der Zugriff auf sechs später erscheinende Zusatzstories bietet.
FAZIT: Abenteuerfans kommen an Lara Croft nicht vorbei. Die tolle Präsentation, viel Spielspass- das Gesamtpaket überzeugt. KAUFTIPP!
Titel: Shadow of the Tomb Raider; Plattform: PS4 (getestet), XBOX ONE, PC; PEGI: Ab 18 Jahren; Preis: ca. 69 Franken; Spieler: 1-2 (nur mit Zusatzinhalt).