BACK TO SCHOOL – Fünf Spiele, die das Schulleben versüssen…
Die Sommerferien sind vorbei, der Schulalltag hat begonnen. Genau der richtige Zeitpunkt, ein paar Spiele vorzustellen, um die Lernpausen oder die Freizeit nach den erledigten Hausaufgaben zu versüssen und einen in Stimmung zu bringen vor dem grossen Spieleherbst:
Für PrimarschülerInnen
SUPER MARIO MAKER 2 (Nintendo Switch)
Die Wii U war zwar keine schlechte Konsole, floppte aber dennoch auf dem Markt. Ein Spiel stach jedoch als Geheimtipp hervor: Super Mario Maker. Endlich selbst Super Mario Levels bauen zu können, begeisterte Millionen Fans rund um den Globus. Für den zweiten Teil hörten sich die Macherinnen offensichtlich das Feedback der Spielerinnen und Spieler an und verbesserten diverse Details des eh schon guten Vorgängers.
Im zweiten Teil gibt es neu einen brauchbaren Story-Modus, der die Grundmechanismen des Editors erklärt und in eine durchaus unterhaltende Rahmenhandlung verpackt. Zudem sind die Menus weitaus intuitiver und zugänglicher gestaltet worden. Der Umfang der Möglichkeiten ist schier endlos.
Aus diversen Zeitepochen der Mario-Geschichte dürfen Spielelemente in die eigenen Levels übernommen werden und so entstehen unglaubliche Kreationen. Da man selbstverständlich nicht nur die selbst erstellten, sondern auch die Levels von anderen Spielerinnen und Spielern ausprobieren darf, lernt man stets neue Kniffe und Ideen und verbessert kontinuierlich seine eigenen Werke.
Taucht man einmal in die Welt der fremden Levels ein, entdeckt man kreativen Wahnsinn vom Feinsten. Während einige populäre Levels durchaus in einem «echten» Mario-Spiel kaum auffallen dürften, gibt es unglaublich abgefahrene Beispiele, die blitzschnelle Reaktionen und vor allem hochpräzises Timing erfordern.
Ein paar hübsche Beispiele findet ihr hier:
Gerade für Kinder ist SUPER MARIO MAKER 2 ein perfekter Titel. Spielerisch erlernen die Kleinen hier Spielmechaniken einzusetzen und eine Game-Dramaturgie zu erschaffen. Eltern, die Angst haben, ihr Nachwuchs verkomme zu puren Konsum-Zombies, müssen hier zugreifen. Einen pädagogisch wertvolleren Titel gibt’s aktuell kaum auf dem Markt:
Während Eltern sich am Wiedersehen mit altbekannten Mario-Welten wie Super Mario 3D World (einer der wenigen guten Wii U Titel) freuen, bekommen die Kleinen eine spielerische Videogame-Geschichtslektion mit einer höchst benutzerfreundlichen Lektion ins Spieldesign.
Die über 100 mitgelieferten Levels geben eine gute Übersicht in die Möglichkeiten, die SUPER MARIO MAKER 2 bietet. Von ultraschweren Speedrun (https://de.wikipedia.org/wiki/Speedrun) Levels bis hin zu chilligen Erkundungstouren ist alles möglich. Dazu kommen natürlich noch die schier endlose Anzahl User-Levels, welche man heraufladen oder aber eben fremde erspielen darf. Dabei wird noch augenfälliger, wie die simplen Bausteine zu riesigen Kunstwerken kombiniert werden können.
Der riesige Stolz der Kleinen, Mami und Papi ein komplett eigenes Mario-Level spielen zu lassen, ist schier unbezahlbar. Ein absolutes Must-Have auf der Switch.
Ab 6 Jahren, ca. 59 Franken
UNRAVEL 2 (Nintendo Switch)
Unravel war ein Indie-Überraschungshit und überzeugte durch eine schöne Geschichte, sorgfältige Grafiken und ein originelles Gameplay. Das seitwärts scrollende Jump’n Run rund um ein Wesen ganz aus Wolle überzeugte Fans und Kritik gleichermassen und fand 2018 eine Fortsetzung auf PC, PS4 und XBOX ONE. Im März dieses Jahres erschien nun die Nintendo Switch Version, die wir hier vorstellen.
UNRAVEL 2 dreht sich um Freundschaft. Zwei Wollwesen, deren Faden gerissen ist, knüpfen diese zusammen und so sprichwörtlich auch eine Freundschaft. Gemeinsam müssen sie fortan kleine Rätsel lösen und hüpfend und kletternd diverse Levels meistern.
Gespielt wird allein oder wahlweise auch zu zweit, was logischerweise dem UNRAVEL 2 zugrunde liegenden Freundschafts-Themas mehr entspricht. Die Steuerung ist präzise, was gerade bei dieser Art von Spiel essentiell ist und der Schwierigkeitsgrad ansprechend hoch, aber nie unfair.
Zwar ist die Geschichte des ersten Teils berührender, doch die fotorealistischen Welten überzeugen auch im zweiten Teil und sehen auch auf der grafisch den «grossen» Konsolen PS4 und XBOX ONE unterlegenen Switch hervorragend aus.
Gerade wenn der Schulalltag mal hektisch ist oder auch sonst viel Trubel herrscht, hilft ein ruhiges Spiel wie UNRAVEL 2 sehr gut, ein wenig herunterzufahren, ohne dabei das Hirn abzuschalten.
Nintendo Switch, ab 7 Jahren, ca. 29 Franken
Für SekundarschülerInnen
BLAZING CHROME (div. Plattformen)
Gamer-Eltern der aktuellen Gamergeneration kennen DAS legendäre seitwärts scrollende Ballerspiel der 90er: SUPER CONTRA noch bestens. Knackig schwer, nonstop-Action und für damalige Verhältnisse eine sensationelle Grafik. SUPER CONTRA zu spielen war für Gamer dasselbe, wie einen Schwarzenegger/Stallone Film interaktiv zu erleben.
Jetzt, im Zeitalter der populären Indie-Games erleben Retro-Genres, ein veritables Revival. Danillo Diaz und Thais Weiller haben mit BLAZING CHROME eine wunderschöne Hommage an das «Run’n Gun» Genre der 90er Jahre erschaffen. Die pixelige Grafik ist abwechslungsreich und detailverliebt: Von Schneelandschaften, fahrenden Kampfzügen bis hin zu Alien-bionischen Monsterumgebungen, alles was METAL SLUG und Konsorten vor über 20 Jahren auf uns losgelassen haben, taucht in irgend einer Form wieder auf. Auch der Sound erinnert an vergangene Zeiten: Synthesizer-lastiger Dudel-Metal vom Feinsten. Wer ein Ohr voll nehmen möchte: https://youtu.be/sVhJpBVwiMo
Die Action ist heftig, aber nie unfair. Und genau dies ist perfekt für einen derartigen Titel- denn so schaffen es auch weniger versierte Spielerinnen und Spieler sich innert 2-3 Stunden zum Endboss zu kämpfen. Und ab diesem Zeitpunkt lädt das Spiel stets ein, immer wieder eine Runde zu spielen und ein paar Stunden Zugfahrt hinter sich zu bringen (wenn man die Switch Version besitzt).
Und wie auch SUPER MARIO MAKER 2 ist BLAZING CHROME eine Art Geschichtsstunde für die jüngste Generation. Genau das macht den Kaufpreis von rund 24 Franken zu einem absoluten Schnäppchen für Papa.
PS4, Nintendo Switch, XBOX ONE, ab 12 Jahren, ca. 24 Franken
BEAT SABER VR (PS4)
Wer Sony’s Virtual Reality Hit BEAT SABER nicht kennt, hat etwas verpasst. Auch dieser Titel erinnert an vergangene Musikspiele wie GUITAR HERO oder DJ HERO, ist aber auch Lichtjahre davon entfernt. Das Prinzip ist simpel: Mittels zwei virtuellen Lichtschwertern müssen auf einen zuschwebende Blöcke im Rhythmus eines Popsongs in der korrekten Bewegungsrichtung zerschmettert werden.
Je präziser man die Bewegung ausführt, desto mehr Punkte erhält man. Die schlichte Grafik mag im ersten Moment etwas irrtieren, spätestens nach zwanzig Minuten Spielzeit begreift man aber, wieso dies so ist. Das Spiel fordert einem nämlich derart viel Konzentration ab, dass man wohl innert kürzester Zeit kollabieren würde, wenn es noch mit opulenter Grafik daherkäme.
Das Spiel ist absolut perfekt für die gepflegte Party am Wochenende und eignet sich natürlich hervorragend für ein paar coole Insta-Videos, da die Spielenden jeweils doch ziemlich absurd herumhampeln, wenn sie versuchen mit den Move-Controllern die Blöcke zu erfuchteln.
Auch wenn andere Titel grafisch mehr hermachen- der Spielspass bei BEAT SABER ist aktuell ungeschlagen und wird wohl noch für Monate grossartiger Party-Moment sorgen. Mit 35 Franken ist der Preis mehr als fair, das Zusatzpaket mit Songs von Imagine Dragons kostet nochmals 15 Franken, lohnt sich aber für Fans der Band ebenfalls sehr.
Zu guter Letzt noch ein Titel für erwachsene Spielerinnen und Spieler, die vielleicht gerade erst mit der Uni anfangen oder halt eben nach den Ferien wieder etwas Dampf ablassen möchten
PS4 VR, PC, ab 12 Jahren, ca. 35 Franken
WOLFENSTEIN: YOUNGBLOOD
Der knallharte B.J. Blazkowicz seit 1992 gegen die Nazis und ist seit 12 Spielen nicht totzukriegen. Obschon die Serie in den Nullerjahren einen kreativen Hänger hatte, erfreut sie sich seit WOLFENSTEIN: THE NEW ORDER (2014) auch bei der jüngsten Gamer-Generation grosser Beliebtheit.
Das nun erschienene WOLFENSTEIN: YOUNGBLOOD geht neue Wege. Im Mittelpunkt steht Herr Blazkowicz höchstens passiv. Er ist nämlich verschwunden und seine beiden Töchter Jess und Soph machen sich auf nach Frankreich, um ihn zu finden.
Praktischerweise stehen die beiden ihrem Vater in Kriegskenntnissen in nichts nach stehenden Kriegerinnen über modernste Rüstungsanzüge mit Spezialfähigkeiten und gute Verbindungen zur Resistance.
Grafisch spielt das Spiel leider nicht ganz in der Topliga, überzeugt aberr dennoch hübschen Licht- und Schatteneffekten und stimmigem Leveldesign. Auch die Gegner bleiben dem Stil der Vorgängertitel treu und sind ab und zu ziemlich furchteinflössend.
Die beiden Protagonistinnen haben auch gleich ein komplett neues Spielkonzept im Gepäck: WOLFENSTEIN: YOUNGBLOOD ist nämlich ein reinrassiges Koop-Game. Wer nichts von virtuellen Mitspielenden hält, darf den Partner-Part aber von der Konsole spielen lassen. Zudem ist die Abfolge der Levels nicht linear- vielmehr darf man auf einer Karte frei wählen, welcher Herausforderung man sich stellen möchte.
Puristinnen werden bei WOLFENSTEIN: YOUNGBLOOD die Nase rümpfen. Die radikale Abkehr von diversen mit der Spielreihe verknüpften Schlüsseleementen wie Hauptfigur und Spielprinzip ist ein heftiger Brocken.
Um sich aber nach einem harten Uni- oder Arbeitstag zünftig abzureagieren, ist das Spiel bestens geeignet. Die Action ist nämlich ziemlich konstant und auch vom Schwierigkeitsgrad gibt es kaum etwas Auszusetzen. Das Spiel ist angenehm fordernd und ab und zu gibt es reinrassige Wolfenstein-Momente vom Feinsten.
Knapp fünfzig Franken sind ein durchaus angemessener Preis für eine feine Portion Nazi-Jagd. Die Wartezeit bis zum nächsten «echten» Wolfenstein-Game überbrückt es jedenfalls prima.
PS4, XBOX ONE, ab 18 Jahren, ca. 69 Franken
