Weihnachtsgeschenke für Gamerinnen und Gamer – Teil 3: CALL OF DUTY BLACK OPS: COLD WAR

Ego-Shooter geniessen in der Öffentlichkeit keinen guten Ruf. Nach jedem tragischen Ereignis werden Stimmen laut, der Amokläufer sei von solchen Spielen inspiriert und angestiftet gewesen. Leider giessen die Macher der Spiele dann und wann selbst noch Öl ins Feuer und sorgen mit Provokationen für Aufruhr. 2009 beispielsweise sorgte ein Level in Call of Duty: Modern Warfare 2 für einen internationalen Skandal, weil man als Undercover-Agent an einem Airport-Massaker teilnehmen muss. Gerade die Call of Duty (nachfolgend COD) Reihe ist notorisch bekannt für fragwürdige Themen. Finanziell ist die Serie aber

(vielleicht auch deswegen) eine Erfolgsgeschichte der Extraklasse. Vor einem Monat gab das Studio Activision bekannt, dass die Marke COD in den letzten 12 Monaten über 3 Milliarden Dollar eingespielt hat.

Spricht man von COD, sind eigentlich drei Unter-Serien gemeint: Call of Duty, Call of Duty Warfare und Call of Duty Black Ops. Die Hauptserie dreht sich um den zweiten Weltkrieg, die Warfare Reihe spielt teilweise in der Zukunft und die Black Ops Spiele drehen sich um Geheimoperationen in verschiedensten Jahrzehnten. Für die aktuelle Black Ops Ausgabe darf nun wie schon im allerersten Spiel der Reihe der kalte Krieg herhalten.

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In der Haut des US-Geheimagenten «Bell» soll man im Auftrag von Präsident Ronald Reagan einen mysteriösen russischen Spion namens Perseus ausfindig machen, der wieder einmal die Existenz der USA bedroht. Angeführt vom knallharten CIA Agenten Adler (optisch eine unverkennbare Kopie von Robert Redford im Film Spy Game) arbeitet Bell mit einem multinationalen Team zusammen, um das nächste Ziel von Perseus zu identifizieren. Dabei bedient sich Adler psychomanipulativer Techniken an Bell, der sich an frühere Missionen in Vietnam erinnern und dort Hinweise auf den Verbleib Perseus gewinnen soll. Immer mehr wird klar, dass auch im eigenen Team niemandem vertraut werden kann und parallel kommt Perseus seinem tödlichen Ziel mit jeder Stunde näher…

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Es ist nicht überraschend, dass die Geschichte von Klischees nur so strotzt, Ego-Shooter leiden oft unter dieser «Krankheit». Für geschichtlich interessierten Menschen hat sie aber dennoch einen gewissen Unterhaltungswert. So werden munter historisch verbürgte Themen wie das MKUltra Programm oder die Operation Fracture Jaw zusammengemixt und mit teilweise an Satire grenzendem Hurra-Patriotismus versehen. Allerdingst hofft man stets, dass auch wirklich alle Spielenden das Geschehen und die Ideologien mit kritischem Verstand aufnehmen…

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Die Einzelspieler-Kampagne ist mit rund acht Stunden ziemlich umfangreich. Das ist nicht selbstverständlich, denn für viele COD-Fans ist der Mehrspieler-Modus der Hauptspielinhalt. Doch auch hier enttäuscht das Spiel nicht: Neben altbekannten Modi wie Deathmatch, Domination und Co bekommen Fans den neuen Modus Fireteam: Dirty Bomb. In diesem Modus treffen 40 (!) Spielerinnen und Spieler aufeinander. Der Inhalt: Das Viererteam, welches es zuerst schafft, am meisten Uran in auf dem Spielfeld verteilten dreckigen Bomben zu deponieren und diese zu zünden, gewinnt.

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Und damit kommen wir zu einem ernsten Problem der COD-Reihe: Die Verwendung höchst umstrittener Substanzen (wie eben dreckigen Bomben), ist ein altbekanntes Phänomen. Schon in Modern Warfare kam eine wegen ihrer Grausamkeit international geächtete Waffe zum Einsatz: Der weisse Phosphor. Solche billigen Provokationen sind schade- denn der 40-Spielerinnen-Modus ist herrlich chaotisch und unterhaltend. Weshalb junge Erwachsene spielerisch in einem sowieso moralisch grenzwertigen Szenario auch noch geächtete Waffen einsetzen müssen, erschliesst sich beim besten Willen nicht.

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Weniger fragwürdig ist der mittlerweile ebenfalls ikonische Zombie-Modus. Hier dürfen ohne schlechtes Gewissen hordenweise Nazi-Zombies (=doppelt böse) gemetzelt werden. Auch hier gibt es verschiedene Spielarten, welche allesamt eingebettet sind in eine herrlich absurde Story rund um das (fiktive) okkulte deutsche Programm «Projekt Endstation», bei dem Nazis 1943 das Tor in eine Höllendimension namens «Dark Aether» geöffnet haben. Dieser Modus beweist, dass Egoshooter-Spass auch ohne Kontroversen problemlos möglich ist.

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Die Grafik ist durchs Band flüssig und detailliert- bis auf die Haare gewisser Spielfiguren. Die wirken bisweilen wie auf den Kopf geklebte Knet-Spaghetti. Solche Details stören aber höchstens kurz während den Cutscenes, denn in wilden Feuergefechten bleibt niemandem Zeit zu schauen, ob das Gegenüber die Haare schön hat. Die Landschaften hingegen glänzen mit teilweise spektakulären Lichteffekten und liebevoll gestalteten Texturen.

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Das Gesamtpaket COD BLACK OPS: COLD WAR liefert ab, was Fans erwarten und bietet unglaublich viel Spiel fürs Geld. Die Einzelspieler-Kampagne ist solide, die Multiplayer-Maps gewohnt knackig und der Zombie-Mode endlich wieder herrlich chaotisch.

FAZIT

Im Genre Egoshooter führt nach wie vor kein Weg an Call of Duty vorbei. Doch wie schon seit Jahren müssen bei diesem Teil Ethik und Moral an der Türe abgegeben werden. Für Zartbesaitete ist der Titel definitiv nichts- für alle anderen ein grosses Paket voller Spielspass…

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DAS IDEALE WEIHNACHTSGESCHENK FÜR

        Eher moralbefreite, erwachsene Schiessfans

       Ambitionierte E-Sportlerinnen und Sportler

       Zombie-Fanatikerinnen und -Fanatiker

Titel:               Call of Duty Black Ops: Cold War

PEGI                Ab 18 Jahren

Plattform:      Playstation 4 und 5, Xbox One und Series X, PC

Preis:               ca. 79 Franken

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